Aktienirrsinn zur Erinnerung
An den Börsen hat in jedem Fall und zu jeder
Zeit die Irrationalität die Oberhand.
Früher und auch heute wieder mussten Anleger
zum Aktienkauf mühsam überredet werden. Ohne handfeste Beweise, warum der Titel
steigen wird, lief und läuft gar nichts.
Vor kurzer Zeit war noch alles
anders:
Aktien musste man haben, und es reichte schon
die Erwähnung eines Unternehmens im Fernsehen, um bisherige Anlageprinzipien
über Bord zu werfen. Es war nicht mehr wichtig, dass eine renommierte
Investmentbank sich dauerhaft mit einer Branche beschäftigt hatte und auf Grund
dessen Empfehlungen aussprach.
It was Guru – Time ! In einer schnelllebigen Zeit wolle auch der Anleger
schnell seinen Schnitt machen. Und damit hatten Gurus leichtes Spiel. Es wurde
kurz eine schier unglaubliche Empfehlung ausgesprochen – am besten mit einem
Kurspotenzial von 1000 Prozent versehen
-, und der Anleger mutierte zum Spekulanten. Wie eine selbsterfüllende
Prognose stieg der Kurs der empfohlenen Aktie auch wirklich, und schon wurde
der arme Guru seinen Ruf einfach nicht mehr los. Beim nächsten Mal glaubten ihm
dann noch mehr Spekulanten.
Nicht alle Gurus
gehören an den Pranger gestellt. Ob aber die Mehrzahl von ihnen den Börsen
langfristig einen Gefallen getan haben, ist fraglich.
Vielleicht aber sorgen
heilsame Mega – Schocks dafür, dass die Arbeit rentabler Industrieunternehmen
an der Börse künftig wieder entsprechend honoriert wird.
Dazu noch ein kurzer Vergleich zwischen Sexual- und Geldleben:
Wer stets nur einer Traumfrau oder einem Traummann ( = Traumrendite) nachjagt und sich nicht mit etwas weniger zufrieden gibt, der bleibt meistens sein Leben lang allein und stirbt schließlich einsam.
Ist doch fast jedem klar ! Oder vielleicht doch nicht ?????